Von Siebenmeilenstiefeln, Wanderern und nicht bestellten Feuerwehrmannschaften – der fünfte Fotomarathon wartete mit so manchen Überraschungen auf. Unsere Favoriten waren das sonnige Wetter, wunderschöne unerforschte Locations und 190 motivierte Fotografen! You made your day.

Er ist wie immer wie im Flug vergangen, der Marathontag. Deshalb ist ein entschleunigter Nachbericht mit festgehaltenen Momenten Pflicht.

Aufregung vor dem Start

9:45 Uhr Jugendherberge Bremen: Unter den Blicken der ersten Teilnehmer, die aufgeregt die letzten Kameratest machen, wuseln wir herum und treffen die letzten Vorbereitungen für den Check-In. Am Start ist etwas Geduld gefragt, weil neue Teilnehmer letzte Fragen zu den Spielregeln und auch alte Hasen mit etwas Papierkram zu kämpfen haben, bevor um 11 Uhr mit dem Gruppenbild der symbolische Startschuss fällt und die Themenkarten ausgegeben werden. Wir geben uns Mühe, jedes Jahr die Wartezeit an den Schlangen zu verkürzen. Dafür unterstützt uns Starke Bäcker mit Snacks und erstmals Exposé Immobilien mit Wasser.

Los gehts!

11:05 Uhr: Erstes vertieftes Grübeln noch vor den Check-In-Schaltern. Draußen auf der Deichmauer rauchen ebenfalls die Köpfe beim Blick auf die Karten. Langsam löst sich der Pulk auf. Nur im Billardraum tüfteln noch Zwei an dem perfekten ersten Schuss. Die Nummern der Billardkugeln eigenen sich perfekt für eine kreative Startnummer, die zwingend auf dem ersten Foto in Szene gesetzt werden will.

„Der Weg ist das Ziel“ lautet das Motto in diesem Jahr. Bei den ersten drei Themen haben wir uns von Kinderreimen inspirieren lassen:

1. Links oder rechts
2. Dreh‘ dich nicht um!
3. Zwei Schritte vor, einen zurück

Die Brötchenboxen sind fast leer, von den Beuteln, die uns die Brebau zur Verfügung stellte, sind nur noch wenige übrig. Von 226 angemeldeten Teilnehmern checkten 190 ein. Darunter sind viele Bremer, aber auch Süddeutsche, Berliner und Angereiste aus dem Umland. Etwas Aufregung kommt auf, als ein Italiener auftaucht, der Claudio Pizarro ähnelt. Ob es der Echte ist? Das Helferteam berichtet ebenfalls von jeweils zwei Schweizern und Spaniern. Die wollen wir natürlich persönlich kennenlernen. 

Erste Zwischenstation: Focke’s Café

Auf dem Weg zu Focke’s Café stechen die grauen Beutel aus der Masse heraus. Überall probieren sich motivierte Teilnehmer. An der Brillkreuzung hält eine Frau ein riesiges Schild empor mit dem #FMHB. Unbeeindruckt von den Schaulustigen leistet sie ihre Performance für das erste Foto. Das ist Einsatz, der Applaus verdient.

In Focke’s Café & Restaurant richten wir die Stempelstationen ein, während die ersten Teilnehmer den Kiesweg vom verschnörkelten Tor bis zum schnuckeligen Fachwerkhäuschen finden. Es wird geplaudert. Zwei junge Männer meistern die Strecken zu Fuß. Sie nehmen das Motto „Der Weg ist das Ziel“ wörtlich und wandern. An Focke’s Café zählt Einer schon mehr als 12.000 Schritte. Wie viele das wohl werden? „Ich wollte laufen“, sagt der Sylter, der auf der Insel den ersten Platz beim diesjährigen Sylter Fotomarathon belegte und stolz seine Kamera zeigt, die er gewonnen hat. Wir hoffen, das Schmuckstück bringt ihm Glück bei der Bremer Fotojagd. Andere sind stylisch unterwegs mit knallbunten Klapprädern. Die sind nicht nur Hingucker, sondern geben auch ein tolles Motiv für die diesjährige Extra-Challenge ab, für die die BSAG tolle Preise auslobt. Da wir aus technischen Gründen keine Smartphones zulassen können, ist der Extra-Wettbewerb ein kleiner Trost für alle Instagram-Fans, die nach der neunstündigen Rallye noch Lust auf Nachschlag haben: Bis 23:59 Uhr soll unter #dermobilemensch ein passendes Pic zum Thema Mobilität hochgeladen werden. Die Ergebnisse können sich sehen lassen! Schaut mal vorbei.

Apropos Weg: Die weiteste Anreise hatte ein Pärchen aus der französischsprachigen Schweiz und eine junge Frau aus Barcelona. Zumindest die Schweizer sind extra für unseren Fotomarathon nach Bremen gekommen – yeah!

Für ungeplante Aufregung und zusätzliche Motive sorgt etwas später der Feueralarm, der im Café ausbricht. Er veranlasst sechs Feuerwehrautos samt Mannschaften anzurücken. Zum Glück mussten sie unverrichteter Dinge wieder abziehen. Nach 190 Stempeln schicken wir die Teilnehmer weiter mit folgenden Themen:

4. Um‘n Pudding
5. Zum Zug‘ kommen
6. Hin und weg

Zweite Zwischenstation: Das Depot

Nächster Treffpunkt: Das Depot, Freunde der Bremer Straßenbahn in Sebaldsbrück. „Bremer kommen immer gut an“ steht auf einer historischen Straßenbahn. Was anno 1980 galt, ist noch aktuell. Kaum richten wir die Stempelstationen in einer historischen Bahn ein, schon trudeln die Schnellen unter den Marathoni ein. Es dauert nicht lange, bis es bimmelt, Durchsagen ertönen und Türen öffnen und schließen sich. Die Bahnen sind begehrte Motive und werden von außen und innen unter die Lupe genommen. Das Team vom Depot wird nicht müde, Besonderheiten zu erklären. Es ist ein toller Ort, den auch viele Bremer am Samstag zum ersten Mal erkunden. Nach kurzen Päuschen auf den Straßenbahnbänken machen sich die Teilnehmer auf zum Endspurt. Im Gepäck die letzte Themenkarte mit märchenhaften Aufgaben:

7. Wohin des Weges? 
8. Siebenmeilenstiefel 
9. Ick bün all dor!

Der diesjährige Stadtmusikantensommer hat uns inspiriert. Nicht nur, weil wir als Kleeblatt-Team gewissen Parallelen zu den vier Stadtmaskottchen ziehen, sondern weil unser Projekt mit Mut, Team- und Sportsgeist einhergeht, den Entdeckergeist beschwört und zum Wandern und Aktivsein animiert. 

Zielstation: Club 27 – Presseclub

An der Weser geht es für uns per Rad zurück ins Zentrum. Genauer gesagt ins historische Herz der Stadt, ins Schnoor. Netterweise dürfen wir unsere Einlesestationen im Club 27 – Presseclub aufschlagen. Während wir uns einrichten stärken sich die Teilnehmer mit lateinamerikanischen Snacks und Bremer Bier. 179 von 190 Teilnehmern passierten die Ziellinie und gaben ihre Fotoreihen ab.

Wir sind stolz auf euch! Ihr habt nun Pause und dürft euch ausruhen. Bei uns geht es im Akkord weiter. Wir legen die Streifen an und laden am 23. September die Juroren zur Jurysitzung ein. Zur Jury gibt es bald mehr Infos auf unserer Homepage.

Fakten

Direkte Wegstrecke: 17 km
Distanz per Rad eines Teilnehmer: 53 km
Anzahl der gezählten Schritte eines Teilnehmers: 43.577

Die Ausstellung

Alle Bilderserien sind am 19. und 20. Oktober im Foyer der Brebau, Schlachte 12-14, Bremen zu sehen.

Samstag 11 bis 18 Uhr, 14.30 Uhr Preisverleihung
Sonntag 11 bis 17 Uhr. Die Teilnehmer können von 17 bis 18 Uhr ihre Fotostreifen abholen.